Routine und Wissen bei 24h Übung erweitert

Bei der von unserem Bergwachtleiter und Notfallsanitäter Rudi Fritsche organisierten 24h Übung für Einsatzkräfte und Anwärter konnte wieder viel Wissen vermittelt und Routine gewonnen werden. Ganz nach dem Motto der Bergwacht: „Bei jedem Wetter, in jedem Gelände“ spielte bei den 11 Männern, zwei Frauen und einer Jugendlichen, der immer wieder einsetzende Regen keine Rolle. Der neue und inzwischen zweite Einsatzleiter der Heidenheimer Bergwacht, Lenny Bassmann, nahm ebenfalls teil.

Am Samstagvormittag war an zwei Stationen die Immobilisation mit Vakuumschienen, Sam-Splint, Stifneck, Schaufeltrage und die Umlagerung von Patienten in verschiedene Tragesysteme, wie Vakuummatraze, UT2000 Trage oder Gebirgstrage im Gelände gefordert. Im Wald übte man die Rettung eines Gleitschirmfliegers aus größerer Höhe bei einer ungewollten Landung in Bäumen. Die Installation des Rettungsseiles und der Aufstieg an diesem in den Baum forderte Technik und Kraftausdauer.

Der Nachmittag war der Theorie und Praxis gewidmet. In der Rettungswache in Heidenheim stellte Rudi Fahrzeuge und medizinische Ausstattung vor. Beim anschließenden Einsatz im nahen Wildpark war ein Mountainbiker mit einer Wanderin auf einem Serpentinenweg zusammengestoßen. Bei den Verletzten mußten im abschüssigen Waldgelände bei Dauerregen die entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden. Die medizinische Versorgung einer Oberschenkel- und Beckenfraktur, Einsatzleitertätigkeit, Koordination der Retter vor Ort und der schnelle Abtransport waren hier gefordert. Nach einer Aufwärmungsrunde bei Kaffee und Kuchen in der Rettungsstation brachte uns Lenny in theoretischen Einheiten und etwas Praxis am Digitalfunkgerät auch die Pflichten und Verantwortung eines ehrenamtlichen Einsatzleiters bei der Bergwacht näher.

Anschließend stellten wir noch einen abgearbeiteten Einsatz im Eselsburger Tal am Zoeppritzweg nach. Hier war einige Wochen vorher eine Bikerin in eine schmale Rinne gestürzt. Dabei war die Rettung wegen der engen Unfallstelle problematisch. Welche Trage sich nun am besten bewährte konnten wir in aller Ruhe ausprobieren. Mit der UT2000 Trage hatten wir dort die besten Möglichkeiten.

Danach war die abschließende Nachtübung zu bewältigen. Diesmal führte uns die Alarmierung an den Greuth-Skihang nach Gerstetten. Dort mußte eine nicht mehr gehfähige Person durch Suchtrupps aufgefunden, medizinisch versorgt und vom Schanzentisch der Sprungschanze mit der Gebirgstrage zur Talseite abgelassen werden. Hier lag die Priorität auf der technischen Lösung des Abtransportes. Organisator Rudi hatte beim ca. 120m langen Hang mit einer Verlängerung der Staticseile gerechnet aber nicht mit der „Aktion Cleverle“ seiner Kameraden vor Ort. Die hatten nämlich zwei einbetonierte Ösen im Schanzentisch entdeckt und dort den zweiten Staticseilsatz zum weiteren Abfahren mit der Gebirgstrage befestigt.

Die anschließende Mänoverkritik vom „verletzten“ Rettungsdienstmitarbeiter, der die Bergwacht so zum ersten mal hautnah bei ihrer Arbeit kennenlernen durfte und sich selbst sofort gern für weitere Übungszwecke anbot, fiel für den Teil der medizinischen Versorgung durchweg positiv aus. Der etwas längere Ausklang des Übungstages in der Rettungsstation fiel widerum für manche leicht negativ aus. Am Sonntagmorgen eröffnete unser Bergwachtleiter um 7.30Uhr mit dem ertönten des Martinshorn das Frühstücksbuffet. Die letzte Aktion nach der gemeinsamen Stärkung am frühen Tag betraf danach die Herstellung der Einsatzbereitschaft.

Ein großer Dank gilt hier unserem Organisator Rudi für die Ausarbeitung, Annette für die kulinarische, schmackhafte Verköstigung der Teilnehmer und den "Verletzten", die sich spontan für die Rettungsaktionen bereit erklärten.

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