Die fachmännische Erstversorgung und Rettung von Verletzten in unwegsamen, vom normalen Rettungsdienst nicht direkt erreichbaren Gelände, sowie der schonende Abtransport mit bergwachtspezifischen Rettungsmitteln stellt eine der Hauptaufgaben der Bergwacht Württemberg dar. Unter diesem Motto fand unsere 24-Stunden Übung statt.
Organisator und Notfallsanitäter Rudi Fritsche hatte für die 15 Teilnehmer, bestehend aus Einsatzkräften, Aktiven und Jugendlichen, ein interessantes Programm zu bieten.
Am Freitagabend stellte uns ein Crewmitglied des in Ulm stationierten ADAC-Rettungs-hubschraubers Christoph 22 eine Beckenschlinge zur Immobilisation von Beckenfrakturen und ein sogenanntes Tourniquetband vor. Dieses kann alternativ zum Druckverband bei stark blutenden Wunden der äußeren Extremitäten angelegt werden. Die 19 Bergwachten in Württemberg sollen ab 2018 damit ausgerüstet werden. (siehe Bild unten /Beckenschlinge)
Freitagabend führten wir uns alle nach dem Vortrag einen gut gewürzten und schmackhaften Chili con Carne Eintopf von Karin B. zu Gemüte. Da konnte man nur sagen: Einfach gut!
Liebevoll gerichtete Lunchpakete und lecker Frühstück gabs gratis von Simone N. am Samstagmorgen. Der Nachmittagskaffee schmeckte mit selbstgebackenem Kuchen von Simone noch besser.
Vielen Dank für die super Verpflegung.
Am Samstagmorgen besuchten wir in der Dornstadter Rommel-Kaserne eine Sanitätsgruppe der Bundeswehr. Die Unterschiede zum zivilen Rettungsdienst wurden in einer Vorführung der Soldaten eindrücklich und realistisch demonstriert. Hier zählt im Kampfeinsatz nur Schnelligkeit und Eigenschutz. Wir hatten anschließend die Möglichkeit Ausrüstungsgegenstände und Sanitätsmaterial im Unterschied zum „normalen“ Rettungsdienst an einem Infostand kennenzulernen und selbst einmal mit schußsicherer Weste, Helm, Gewehr und Sanitätsmaterial am Körper eine Erstversorgung unter „erschwerten“ Bedingungen zu üben. Hier durften wir leider nicht fotografieren.
BL Klaus E. hatte in seinem Beobachtungs-posten das ganze Geschehen im Blick!
Im weiteren Verlauf des Vormittags waren wir bei der Rettung zweier Personen in einem Waldgebiet welche den Einsatz der Gebirgstrage zum Abtransport nötig machte, selbst gefordert. Nachmittags konnte der Umgang mit Seilbremse, Schaufeltrage, Berge-sack und das A,B,C,D,E-Schema (A-Airway-Atemwege, B-Breathing-Atmung, C-Circulation-Kreislauf, D-Disability-Neurologie-Gefühl, E-Exposure-Bodycheck) als Standard-maßnahme beim Erstkontakt am Verletzten an Stationen geübt werden. Die Alarmierung zur Rettung einer abgestürzten Person in sehr steilem Gelände bildete am Samstagabend den Abschluß. Hier bestand im Verlauf nochmals die Möglichkeit auf spezielle Gegeben-heiten im medizinischen sowie im technischen Teil einzugehen.
Die DRK-Bereitschaften Hürben und Giengen unterstützten die Bergwacht bei den Einsatzübungen mit „Verletzten“. Dafür bedanken wir uns nochmals recht herzlich!
Wir freuten uns ebenso über das Kennenlernen von Mitgliedern des Vereins zur Pflege des deutschen Liedgutes aus Amstetten nach unserer ersten Übung im Wald bei Anhausen. Sie sangen uns im Unterholz spontan ein fröhliches Ständchen zur Begeisterung aller Überraschten.
Organisator Rudi F. aus H.
Ende des Übungswochenendes (24 Stunden) mit Abschlußbesprechung
Das Feedback aller Beteiligten war zum Schluß gegenüber Organisator Rudi, der wieder einmal viel Freizeit für dieses Wochenende investiert hatte wie übrigens alle beteiligten ehrenamtlichen Bergwachtangehörigen, überaus positiv.